Die Rezensionen u.a. (Zeitungsveröffentlichungen) wurden stark verkürzt aber unverfälscht den Literaturzeitschriften, Informationsblättern, Tageszeitungen und Leserzuschriften entnommen.
EISZEIT - drinnen und draußen
24 böse Dezembergeschichten
ISBN 3-935327-21-8, Taschenbuch ca. 133 Seiten
Format A5, kartoniert, 4-farb-Umschlag - 9,90 Euro
"EISZEIT" - drinnen und draußen -
24 böse Dezembergeschichten...
...und ebenso viele Autoren/innen haben sich in vorliegender Anthologie aus der Reihe "Dunkle Stunden", herausgegeben im VirPriV Verlag, zusammen gefunden: bekannte, weniger bekannte Vertreter der schreibenden Zunft. Eine Jury überwachte die Qualität.
Wer sich die Freude am bevorstehenden Lichterfeste einmal gründlich verderben will, ist mit vorliegender Ausgabe bestens bedient, deren
Umschlag treffend gestaltet wurde : Ein dunkler Engel auf einem Sockel vor filigraner Ast-Kulisse, zur Winterzeit fotografiert und an den Bildrändern "weich gezeichnet" von Rainer Schorm.
Das Thema haben die Schreiber/innen durchweg getroffen, wenn auch aus verschiedenen Blickwinkeln. Das ist bei Anthologien eher selten!
Manchmal wird es sogar lustig! Zum Beispiel wenn der Höllenfürst seinen Mitstreitern den Auftrag gibt, ein Anti-Weihnachtsfest zu gestalten und ihm schon bei dem Gedanken daran ein schwefliger Höllenwind aus der roten Pluderhose fährt. So mancher der mehr oder weniger kurzen Texte endet final, denn es haben sich auch Autoren/innen der "Kurzkrimi- Szene" mit ihrer Form von "Bewusstseinssendung" zum gemeinsamen "Abtörnen" schöner Weihnachtsstimmung eingefunden. Auch der X-Faktor findet Erwähnung, wenn ein inzwischen ungeliebtes Ehegesponst nach dem Genuss von Vanilleplätzchen explodiert und sein Innenleben im noblen Wohnzimmer nicht nur an der Tapete preisgibt. Bekanntschaft mit echten und unechten Geistern wird der (hoffentlich) geschockte Leser auch schließen können, und der ist gut beraten, vor dem Einschlafen noch einmal unter das eigene Bett zu schauen - es sei denn er nächtigt auf einer Bodenmatratze.
Letztendlich mögen sich auch diejenigen Leser bestätigt fühlen, die schon immer wussten, dass die Weihnachtszeit ohne Konsumterror und Hektik eine vergeudete Zeit ist, wobei die Invasion der "Läuse" (Niko-Läuse), von der (Frosch) Perspektive der zweijährigen Hanna aus betrachtet, eine ziemlich inkonsequente Haltung der Erwachsenen darstellt.
Ho ho ho, zieht sie euch rein, die Geschichten, wenn ihr alleine
unter dem Tannenbaum hockt und denkt daran, dass nicht nur den Zimt-Mandelplätzchen ein bitter-herbes Aroma entströmt, sondern auch einem hoch wirksamen Gift!
Bei Amazon.de heißt es "führen wir nicht oder nicht mehr"... alles Humbug. Das Buch mußte vom Verlag mehrfach nachgedruckt werden... es ist immer noch erhältlich. Worum geht es? Eine Anthologie von 24 Geschichten rund um den Weihnachtsmonat Dezember. "Was, schon wieder eine Anthologie? Geschichten von Autoren, die sonst keiner lesen will? Und dafür soll ich Geld bezahlen?"
Die üblichen Einwände gegen Kurzgeschichtensammelbände eben. Und ich kann sie nicht mehr hören. Zumal sie bei diesem Buch auch inhaltlich voll daneben sind.
Worum geht es bei Eiszeit? Der Untertitel "drinnen und draußen" ist ein erster Hinweis: 24 böse Dezembergeschichten, die zum Teil sehr gruselig, zum Teil echt fies sind. Geschichten auch über die Kälte im Herzen von Menschen. Wenn man so will: ein literarischer Adventskalender zum Fürchten. An dieser Stelle können nur einige der Geschichten ausführlicher vorgestellt werden. So "Die Tür hinter dem Weihnachtsbaum" von Alexander Amberg. Eine Gruselgeschichte vom allerfeinsten. Glauben Sie an Gespenster? Ich auch nicht. Nun, ich glaubte nicht an Gespenster - bis zu dem Tag, an dem ich selbst eins sah. Die Geschichte handelt von einem Paar, daß dem üblichen Weihnachtsstreß entfliehen möchte und sich ein Landhaus in England für die Feiertage mietet. Die Vermieterin ist etwas komisch, und irgendwie ist es auch unheimlich im Haus. Aber wen kümmert das? Beide
sind aufgeklärt und wissen, daß es keine Gespenster gibt. Auch als sie rausfinden, daß sich in diesem Haus vor Jahrhunderten etwas schreckliches ereignet hat. Die Lektüre ging unter die Haut, und allein diese Geschichte wäre schon ein ausreichender Grund für Gruselfans sich das Buch zu besorgen. Wie es ausgeht? Wird nicht verraten. Nur so viel: es kann auch sein Gutes haben, am Heiligen Abend Geburtstag zu haben.
Grotesk ist auch "Die Nacht, als das Rentier starb" von C.J. Walkin. Es spielt in Amerika, und ein indoktrinierter Junge hat von seinem Vater gelernt und verinnerlicht, daß die roten Typen mit den Bärten böse sind und "uns alles wegnehmen" wollen. Diese Typen muß man bekämpfen. Und genau das tut der Junge. Was der dabei mit dem Revolver seines Vaters wirklich anrichtet, hat er nicht verstanden. Und dem Leser erschließt es sich erst ganz zu letzt. Kompakt erzählte Spannung.
Oder "Die Symmetrie des Bösen" von Markus Saxer. Was hat die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradis mit der Kreuzigung Christi zu tun? Und das alles damit, daß Peter Gent seine Frau Ruth mit einer anderen betrog? Und mit dem Autounfall, bei dem Ruth ums Leben kam? Ein geheimnisvoller Unbekannter bringt Peters Leben mehr durcheinander, als es ohnehin schon war. Aber nicht alle Geschichten sind böse oder unheimlich. "Zur Hölle mit Weihnachten" von Andreas Gruber. Stellt Euch vor, der Teufel ärgert sich so dermaßen über den Weihnachtsrummel auf Erden, daß er in seinem Revier eine höllische Gegenveranstaltung anordnet. Mit ihm als "Satan Claus". Natürlich geht - aus seiner Sicht - schief was nur schief gehen kann. Seine vielen Hilfsteufel bekommen halt nicht viel gebacken. Als Gott mir sagte, ihr seid gefallene Engel, vergaß er zu erwähnen, dass ihr auf den Kopf gefallen seid! Mit anderen Worten: diese Geschichte ist eine kleine Übung für die Lachmuskeln. Zum Vorlesen in der Adventszeit mehr als geeignet.
Vielleicht ist rübergekommen, daß ich von diesem Bändchen echt begeistert bin! Ich kann "Eiszeit - drinnen und draußen" allen Lesern nur empfehlen. Wie mir die Verlegerin mitteilte, werden fleißig Nachauflagen gedruckt. Es ist ein Erfolg. Und: ein gutes Geschenk zu Weihnachten und in der Adventszeit.
TOD EINES SATANISTEN
und andere phantastisch-morbide-skurrile Stories
Anthologie Band I und Band II aus der
VirPriv-Reihe DUNKLE STUNDEN
ISBN 3-935327-13-7 - 130 Seiten - 8,13 Euro
ISBN 3-935327-14-5 - 138 Seiten - 8,13 Euro
Rezensent Markus M. Korb:
Für einen Herausgeber sind Kurzgeschichtensammlungen immer ein
Wagnis: werden die Leser es mögen? Werden sie nicht lieber zu einem Roman
greifen? Kommt noch hinzu, dass es sich hierbei um eine Phantastik Anthologie
handelt, die weitestgehenden Freiraum für die Autoren bietet, wird es noch
riskanter. Großverlage gehen da auf Nummer sicher, wenn sie beispielsweise zu
Halloween oder Weihnachten ihre themenbezogenen Sammlungen herausbringen. Den
Gipfel der Wagnis ist es aber, fast ausschließlich (noch) unbekannte deutsch
schreibende Autoren zu verpflichten. Kein englischsprachiger Schriftsteller
fungiert als Zugpferd, kein deutscher Bestseller Autor ist dabei. Mit Mut
zum Risiko hat Monika Wunderlich eine Anthologie zeitgenössischer
Phantastik-Geschichten herausgegeben. Diesen Mut bewundert man, rechnet doch so
mancher Profi der Verlagsszene schon gar nicht mehr mit neuen deutschen
Phantastik Talenten. Doch das Gegenteil steckt in dieser Beweisführung! Frische
Ideen in zwei Bänden, modern erzählt und mit Sinn für Atmosphäre und Detail.
Schon der Einband kann gefallen: ein in Rot und Schwarz gehaltenes Cover in
guter Qualität. Stellt man beide Bände nebeneinander, so ergibt sich ein
gemeinsames Bild. Eine sehr nette Idee. Den einzelnen Geschichten sind dabei
Kurzbiographien der jeweiligen Autoren vorangestellt, so dass der Leser bei
Bedarf eine breite Informationsquelle nutzen kann. Die Thematiken der
Geschichten reichen von eher SF-artige Parallelwelten, über unheimliche
Erzählungen bis hin zu einer grotesk blutigen Weihnachtsgeschichte. Einzelne
Namen ragen mit ihren Geschichten heraus, das soll hier nicht verschwiegen
werden. So beweist Malte S. Sembten sein einzigartiges Talent für skurile
Situationen, indem er in "Kinderbescherung" einen falschen Weihnachtsmann in ein
wild gewordenes Kinderheim schickt. Auch Eddie M. Angerhubers Geschichte
"Krallenspuren" spielt im Winter. Hier weisen die Spuren im Schnee auf einen
grausamen Mord hin. Andreas Grubers Geschichte "Aus den Memoiren der
tollpatschigen Familie Banulescu" ist dagegen ein rein sozialkritischer Text.
Mit bitterböser SF-Satire schreckt (im positiven Sinn) uns hingegen Frank W.
Haubold. Seine stark von Pink Floyd beeinflusste Story "Welcome to the machine"
zeigt die Unmenschlichkeit einer Gesellschaft, die sich nicht nur auf das
Auswertung von medizinischen Untersuchungsergebnissen beschränkt. Antje
Ippensens "Federn" ist eine ästhetisch gelungene Auseinandersetzung mit tief
sitzenden Persönlich- keitsproblemen. Jedoch lassen sich nicht alle
Geschichten der Phantastik zuordnen. Manch eine Geschichte fällt selbst aus dem
weitgesteckten Rahmen heraus und bietet Nachdenkliches oder Heiteres. Auch soll
nicht verschwiegen werden, dass die Qualität des Schreibstils doch stark von
Geschichte zu Geschichte schwankt. Oftmals wird ein interessanter Inhalt nur mit
wenig aussagekräftigen Bildern umschrieben und daher nicht erlebbar dargestellt.
Aber viele andere Stories machen die Bände lesenswert - nicht nur für die
Freunde von unheimlicher Phantastik (Horror) oder SF. Auch an allgemeiner
Belletristik interessierte Leser werden ihre Perlen entdecken können. Meine
Wertung: 7 von 10 Sternen. (Markus M. Korb)
ISBN 3-89833-022-2
und ISBN 3-9806292-4-4
10,12 Euro
HEILIGABEND MIT CHER
Anthologie
(August 2000) ISBN 3-89833-022-2 und ISBN 3-9806292-4-4
116 Seiten - 10,12 Euro
Diese Anthologie ist
eine Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Klaus Bielefeld Verlag aus Friedland und dem
VirPriV Verlag.
Rezension von Konstanze von Kolck:
Das Auge ißt mit, von daher ein riesengroßer Wurf: professionell, gelungener Vierfarbdruck, (fast) Jugendliche kommen ebenso zu Wort wie alte Hasen ... die Geschmäcker sind verschieden, das ist auch Sinn einer Anthologie, die Autoren verstehen ihr Handwerk ... gruselig, melancholisch, mitfühlend, satirisch, humorvoll, nachdenklich, nie langweilig, die Wahl fällt einem schcwer ... lesenswert sind eigentlich alle Texte, zumal in aller Kürze kaum Langeweile aufkommt ... alles in allem ist die Auswahl der texte recht gelungen ... man kann die Anthologie Freunden kurzer Texte durchaus ans Herz legen.
Baggersee-Geschichten
Herausgeber: M. Wunderlich & K. Bielefeld
ISBN 3-935327-18-8, Taschenbuch ca. 120 Seiten
Format A5, kartoniert, 4-farb-Umschlag - 7,90 Euro
Eine Rezension erscheint zu gegebenem Zeitpunkt.
Sommer, Sonne, Sand und ... Baggersee-Geschichten
Der nächste Urlaub kommt bestimmt. Und was eignet sich am Strand besser als ein Buch mit lustigen bis frechen Kurzgeschichten.
GLÜCK - EIN VERIRRTER MOMENT
Anthologie
(September 1999)
ISBN 3-9806292-2-8, 256 Seiten - 12,25 Euro
"... präsentiert eine bunte Sammlung an Momentaufnahmen ... eine gelungene Mischung nüchterner, ironischer, zynischer, bewegender, beschaulicher Prosa- und Lyrikbeiträge ... in dieser Anthologie steckt viel Arbeit und Mühe, aber auch viel Liebe und Freude an dem Projekt ... dieses auch gut in der Hand liegende Buch mit bekannten und unbekannten Autorinnen und Autoren sollte keinesfalls nur von den Mitwirkenden gelesen werden ... in dieser Anthologie findet man erstaunlich viele Perlen ... ein kontrastreiches Programm, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt ... hatte jede Menge Spaß beim Schmökern, vor allem als großer Lyrikfan fand ich aussagereiche Gedichte ..."